Hochdorfer Bauernhöfe

Von Franz Gretzmeier. Bis etwa 1950 bestand Hochdorf aus einer Ansammlung von Grundstücken mit einem kleineren oder größeren Bauernhof. Ein Stall, eine Scheune und ein Schweinestall waren angebaut oder standen separat.

Je nach Größe des Bauernhofes waren im Stall 2 bis 10 Milchkühe, deren Kälber und oft noch 2 Ochsen, die als Zugtiere dienten. Manche „reichen“ Bauern hatten auch 2 Pferde, dann benötigten sie keine Ochsen. Kleinere Bauern benutzten Kühe als Zugtiere. In einem separaten Stall befanden sich ein oder zwei Schweine.

links ist übrigens das alte Haus des Michael Denzlinger zu sehen.

Die Tiere machten natürlich auch Dreck und Mist. Abflussrohre haben die Ställe mit einer großen Jauchegrube verbunden. An der Jauchegrube war eine handbetriebene große Pumpe angebracht. Die Jauchegrube war mit dicken Dielen abgedeckt. Auf diese Dielen wurde der Mist aus dem Stall aufgesetzt, manchmal bis zu ca. zwei Meter hoch. Jauche und Mist waren von Spätherbst bis Frühjahr die Düngemittel für Gemüsegarten, Felder und Wiesen.

Alle Grundstücke hatten einen Gemüsegarten und die allermeisten noch einen Grasgarten, meist hinter dem Haus. Mit dem Gras dieses Gartens konnte eine Kuh und/oder 1 bis 2 Ziegen versorgt werden. Alle hatten auch einen Hühnerstall und einen Hasenstall. Selten noch einen Taubenschlag. Hasen, ältere Hühner, die Hähne und die Schweine waren beliebte Fleischlieferanten, manchmal auch die Tauben.

Die Wiesen („Matten“) und Felder eines Bauern waren vor der Flurbereinigung bis Mitte 1960er Jahre auf der ganzen Gemarkung verteilt. Ihre Größe lag etwa zwischen 10 und 30 Ar. Die Wiesen lieferten Gras und Heu für die Rinder/Pferde und auf den Feldern wurden Kartoffeln, Getreide und Mais angepflanzt, für die Rinder auch noch Rüben.

Das Getreide wurde in Bündeln geerntet und nach der Ernte eventuell im Schopf zwischengelagert, um es später auf mehrere Leiterwagen zu einem Dreschschopf in Hugstetten zu fahren. Dort wurden die Körner in große, schwere Säcke abgefüllt.

Wer nur einen Getreideacker hatte, fuhr möglichst bald nach der Ernte zum „Dreschschopf“.
Ein Teil der Getreidekörner wurde an die Hühner verfüttert. Den anderen Teil brachte man mit dem Fuhrwerk zum Mahlen in eine Mühle nach Hugstetten, nicht selten auch nach Nimburg oder Eichstetten.

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