Erinnerung an das Kriegsende 1945

Am 8. Mai 1945 endete der 2. Weltkrieg. Wir redeten mit Albert Kehrer (83) aus der Straße Zur March. Er erlernte, wie bereits sein Vater den Beruf des Gärtners. Über viele Jahrzehnte war er dann in der Brauerei Ganter für die Außenanlagen zuständig.

Am 8. Mai 1945 waren Sie acht Jahre alt. Können Sie sich an diesen Tag oder diese Zeit in Hochdorf erinnern. Was fällt Ihnen dazu ein?
An den Tag genau kann ich mich heute nicht mehr erinnern. Doch in diesen Tagen kam mein Vater aus dem Krieg zurück. Er nahm seine Gärtnerei wieder in Betrieb. Von da an musste ich mit ihm und einem Handkarren immer nach Freiburg auf den Münstermarkt laufen, um Gemüse und Salat zu verkaufen. Die Leute sagten : So ein armer Junge, dem kaufen wir gerne die Ware ab.

Freiburg und auch Hochdorf wurde von französischen Truppen besetzt. Wie war das, als die Franzosen kamen?
Es war einige Tage vor dem 8. Mai. Wir wussten, dass die Franzosen kommen, und waren in dem Keller des Nachbarhauses auf der anderen Straßenseite. Mit einem Stecken mit weißer Fahne gingen wir dann auf die Straße. Da kamen von Hugstetten her drei Panzer angerollt. Kurz vor Hochdorf hielten sie an. Der erste Panzer drehte sein Kanonenrohr und feuerte auf einen Bunker, der am Ortseingang stand. Es war niemand drin, aber die Steinbrocken sind ordentlich geflogen.

Was war in Hochdorf zerstört?
Wir hatten im November 1944 den Angriff auf Freiburg gesehen. Da hat’s auch bei uns im Haus ordentlich gewackelt. Ins Gebiet Mühlmatten fielen einige Bomben und hinterließen Trichter, man kann die Stelle heute noch erkennen. Und einige Zeit zuvor waren bei einem anderen Angriff in der Vorstadt elf Häuser zerstört worden und es gab elf Tote.

Wie ging es weiter, als endlich Frieden herrschte?
Die Franzosen hatten sich im Schloss in Hugstetten einquartiert. Von dort kam ein hochrangiger Soldat und wollte Gemüse von uns. Als er merkte, dass mein Vater ein bisschen französisch sprach, änderte sich sein unfreundlicher Ton schlagartig. Wir konnten anschließend sogar ins Schloss und erhielten dort das lange Weißbrot und sogar Wurstkonserven. Uns ging es nicht schlecht.

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